Aria­ne May­er

Ich war zwölf, als ich in einer Doku­men­ta­ti­on eine Frau über ihre Nah­tod­erfah­rung spre­chen hör­te. Sie sag­te: „Die­ses unglaub­lich schö­ne Gefühl fin­de ich im Leben nur beim Sex wie­der – wenn über­haupt.“

Ich hat­te damals noch nie Sex – und doch wuss­te mein Kör­per sofort, was sie mein­te.

Mit acht­zehn kam mei­ne ers­te Erfah­rung. Und sie war … ernüch­ternd. Nett, aber leer. Ich war neu­gie­rig, woll­te ver­ste­hen – und fühl­te gleich­zei­tig: Da muss mehr sein.

Vie­le Jah­re blieb Sexua­li­tät für mich ein Rät­sel. Ich erleb­te Bezie­hun­gen ohne Lust, mit Sehn­sucht und Schwei­gen. Ich frag­te mich: War­um ist das so? Was fehlt? Und was kann ich tun, damit es anders wird?

Erst mit fünf­und­drei­ßig, als ich tan­tri­schen Sex erleb­te, öff­ne­te sich eine Tür. Ich erin­ner­te mich an die Wor­te der Frau von damals – und ver­stand: Das ist es. Dafür bin ich hier.

Seit­dem fol­ge ich die­ser Spur. Tan­tra, BDSM, Scha­ma­nis­mus, Fami­li­en­stel­len – jede die­ser Wel­ten hat mir gezeigt: Sexua­li­tät ist mehr als Tech­nik oder Per­for­mance. Sie ist Ener­gie. Sie ist ein Tor – zum Kör­per, zur See­le, zum Gött­li­chen.

Heu­te erschaf­fe ich Räu­me, in denen Men­schen frei über Sex spre­chen – oft zum ers­ten Mal in ihrem Leben. Räu­me, in denen Fan­ta­sien nicht nur Wor­te blei­ben, son­dern Wirk­lich­keit wer­den dür­fen. Räu­me, in denen Scham sich in Mut ver­wan­delt.

Ich ken­ne bei­de Sei­ten: die Ver­zweif­lung, wenn Nähe ver­siegt – und die Eksta­se, wenn Lust zur Lebens­kraft wird.

Genau des­halb beglei­te ich Men­schen – Paa­re wie Ein­zel­ne – auf dem Weg zurück zu sich, zuein­an­der, zur Leben­dig­keit.

Mit die­sem Kon­gress möch­te ich ein Tor öff­nen. Damit du spürst: Du bist nicht allein.
Du musst nicht schwei­gen. Und wenn du Beglei­tung suchst – wir sind hier.

Du darfst dich erin­nern – an dei­ne Lust, dei­ne Wahr­heit, dein Licht.